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Hundefotografie Bildkomposition: Wo sollte der Hund im Bild platziert werden?

von | März 25, 2025 | Hunde, Inspiration für dich

Hundefotografie ist eine Kunst für sich. Jeder, der schon einmal versucht hat, einen Hund perfekt in Szene zu setzen, weiss: Es ist gar nicht so einfach. Neben Technik und Licht spielt die Bildkomposition eine entscheidende Rolle. Besonders die Platzierung des Hundes im Bild kann über den Wow-Effekt entscheiden. Doch soll der Hund in die Mitte, nach links oder rechts? Oder lieber nach dem goldenen Schnitt ausgerichtet werden? In diesem Artikel erfährst du, wie du deinen vierbeinigen Freund optimal ins Bild setzt.

Der Hund in der Mitte – Einfach, aber wirkungsvoll


Ein zentrierter Bildaufbau ist:

  • intuitiv
  • simpel
  • besonders geeignet für Porträts

Vorteile:

  • Der Hund steht im Mittelpunkt
  • Direkter Blick in die Kamera verstärkt die Wirkung

Tipps:

Achte auf Abwechslung, damit das Bild nicht langweilig wirkt. Arbeite mit interessantem Vorder- und Hintergrund Nutze die Winkel auf Augenhöhe oder noch tiefer – gerne auch liegend fotorafieren. Symmetrien erzeugen (z. B. mit Bootsstegen, Wegen oder Treppen)

 

Beispiel:

Platziere deinen Hund auf einer Treppe und fotografiere ihn auf Augenhöhe oder tiefer. Die Linien laufen hinter dem Hund zusammen und erzeugen eine schöne Bildwirkung.

 

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Auch eine natürliche Umrahmung kann bei mittiger Platzierung deines Hundes sehr schön sein, Lücken im Wald zwischen den Bäumen umrahmen deinen Vierbeiner in der Blätterpracht oder den Blüten ein.

Frontalaufnahme von oben herab

Bei einer Frontalaufnahme des Gesichts deiner Fellnase, kannst auch gerne mal von oben herab fotografieren, motiviere deinen Hund dabei aber unbedingt zu dir nach oben zu schauen.

Mit dem präzisen Fokus auf der Nase oder den Augen kannst du dem Bild unterschiedliche Wirkungen erzielen. Wähle dabei einen ruhigen Hintergrund beziehungsweise achte auf das Bokeh (Unschärfe im Hintergrund)

 

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Links oder rechts?

Die Drittelregel als Orientierung – eine klassische Methode in der Fotografie:

  • Bild wird in neun gleich große Felder unterteilt
  • Das Hauptmotiv wird entlang der Linien oder an den Schnittpunkten platziert

Vorteile:

  • Das Bild wirkt ausgewogen und spannend
  • Dynamik entsteht, wenn der Hund in die Bildmitte blickt

Tipps:

  • Platziere den Hund links oder rechts, je nachdem, wohin er schaut
  • Lasse Raum in Blick- oder Laufrichtung
  • Vermeide, dass der Hund „aus dem Bild herausschaut“
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Der goldene Schnitt – Harmonie pur

Noch etwas raffinierter als die bekannte Drittelregel ist der goldene Schnitt. Während sich die Drittelregel als vereinfachtes Raster etabliert hat, geht der goldene Schnitt einen Schritt weiter in Richtung natürlicher Harmonie. Dabei wird eine Strecke so geteilt, dass das Verhältnis des kleineren zum größeren Abschnitt dem des größeren zur Gesamtstrecke entspricht – 1:1,618 oder einfacher gesagt das Bild wird in ca. 38% und 62% unterteilt, aber nun Schluss mit der Mathematik.

Ideale Proportionen

Dieses Verhältnis ist in der Natur allgegenwärtig: in Blättern, Schneckenhäusern oder auch bei der Anordnung von Sonnenblumenkernen. Kein Wunder also, dass wir diese Proportion als besonders ästhetisch und ausgewogen empfinden. Bereits Leonardo da Vinci arbeitete mit dem goldenen Schnitt, um ideale Proportionen darzustellen – wie etwa im berühmten „Vitruvianischen Menschen“.

Anwendung:

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Die weissen Linien zeigen den Bildaufbau nach der Drittelregel, die das Bild in neun gleich grosse Felder unterteilt. Die orangen Linien markieren den Goldenen Schnitt, ein natürliches Gestaltungsprinzip, bei dem das Bild in ein Verhältnis von etwa 38 % zu 62 % aufgeteilt wird. Der Hund ist hier nicht genau mittig sondern leicht versetzt platziert im Zusammenspiel mit der Person im Hintergrund kommt der goldene Schnitt ins Spiel. Dadurch entsteht eine angenehme Bildbalance: Der Hund wirkt präsent und lebendig. Im Hintergrund erkennt man die Besitzerin des Hundes, die dezent im linken Bereich platziert ist. Sie schafft Tiefe und Kontext, bleibt aber im Hintergrund, sodass der Fokus klar auf dem freudig laufenden Hund liegt. Das Ergebnis ist ein Bild, das natürlich und dennoch bewusst komponiert wirkt. Es lädt das Auge ein, sich in der Szene zu bewegen, und erzeugt eine spürbare Harmonie – ganz im Sinne des goldenen Schnitts.

Die Fibanocci-Spriale:

Die Fibonacci-Spirale basiert auf der berühmten Zahlenreihe von Leonardo Fibonacci, bei der sich jede Zahl aus der Summe der beiden vorherigen ergibt. Diese Folge lässt sich grafisch als Spirale darstellen, die sich in einem stetig wachsenden Muster windet.

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Bei diesem Bild war es mir wichtig, den Hund so zu positionieren, dass sein Gesichtsausdruck im Mittelpunkt steht – genau da, wo der Blick des Betrachters ganz automatisch hängenbleibt. Dafür habe ich mit dem goldenen Schnitt, genauer gesagt mit der Fibonacci-Spirale, gearbeitet. Die Spirale beginnt beim Auge des Hundes – das ist oft der stärkste emotionale Punkt – und führt dann über die Schnauze bis zum Maul.

Ich habe ihn bewusst auf der linken Bildseite platziert, damit im rechten Bereich Raum entsteht. Das wirkt ruhig und gibt dem Hund sozusagen „Platz zum Atmen“ im Bild. Der Hintergrund ist ganz weich und verschwommen – das lenkt nicht ab und lässt den Fokus voll auf dem Gesicht. So wirkt das ganze Foto sehr harmonisch und natürlich, auch wenn es ganz bewusst aufgebaut wurde.

 

Bewegung und Blickrichtung – Warum sie entscheidend sind

 

Die Platzierung des Hundes allein reicht nicht aus – auch die Blickrichtung und Bewegungsdynamik spielen eine Rolle. Ein Hund, der sich bewegt, sollte mehr Raum in die Richtung bekommen, in die er läuft. Dadurch bleibt das Bild lebendig und offen.

Das Gleiche gilt für den Blick: Schaut der Hund nach rechts, aber steht am rechten Bildrand, wirkt es, als würde er aus dem Bild „herausschauen“. Um das zu vermeiden, lieber mehr Platz vor seinem Blick lassen.

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Beim Bild oben habe ich Tiara zu wenig Platz nach rechts gelassen. Das irritiert beim Betrachten, und man bekommt das Gefühl, dass ein wichtiger Teil des Bildes fehlt. Natürlich gibt es immer Ausnahmen, und es kann ab und zu auch Sinn machen, diese Regel zu brechen. Würde Tiara jetzt direkt in die Kamera schauen, würde man den Bildaufbau als sehr stimmig wahrnehmen. Beim unteren Aufbau hingegen hätte man bei direktem Blick in die Kamera das Gefühl, Tiara sei zu weit links im Bild.

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Fazit: Die richtige Platzierung macht den Unterschied


Ob in der Mitte, nach der Drittelregel oder dem golden
en Schnitt – die Platzierung des Hundes beeinflusst die Bildwirkung enorm. Experimentiere mit verschiedenen Kompositionen und beobachte, wie sich die Bildstimmung verändert.

 

Letztlich gibt es keine festen Regeln, sondern nur Richtlinien, die dir helfen, dein Bild harmonisch und spannend zu gestalten und vergiss nicht in der modernen Fotografie sind kreative und untypische Schnitte erwünscht und sie prägen sehr oft den Stil eines Fotografen. Regeln sind gut und recht aber trau dich sie auch ab und zu brechen.

Nun wünsche ich dir ganz viel Freude beim Fotografieren deiner Fellnase! Lass mich gerne an deinen Bildern teilhaben, folge mir dafür einfach auf meinen Social Media Kanälen und sende mir dein Bild zu.  😊 

 

Hi! Ich bin Lisa-Marie.
Oder auch einfach nur Lisa!

Eigentlich ist es ganz einfach: Ich liebe Tiere, Menschen und alles was mit Fotografie zu tun hat. Glücklicherweise bin ich in der Lage, mit allen drei Komponenten täglich arbeiten zu dürfen. Ich bin selbst Hundemama und liebe es neue Welten zu entdecken, neues zu lernen und an Herausforderungen zu wachsen. Ich helfe Menschen und Tieren die eigene Geschichte, Verbundenheit, Freude und Liebe in Bildern zu erzählen und darf dadurch selbst täglich wachsen und dazulernen. Ich beschäftige mich mit Minimalismus, Reisen, Natur, Fotografie und persönlicher Entwicklung.

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